VERLORENE EHRE – Der Irrweg der Familie Sürücü

Verlorene Ehre – Der Irrweg der Familie Sürücü Artikelnummer:
AR02110-001

Datenträger-Medium: DVD
Lizenzdauer: printlife
Sprache(n): Deutsch
Signaturnummer: 4668198
Online_Signaturnummer: 5559424

Am 7. Februar 2005 wurde die Deutsch-Kurdin Hatun Sürücü in Berlin in der Nähe ihrer Wohnung erschossen. In den Mord an der jungen Mutter (…)

Produktbeschreibung

Dokumentation von Matthias Deiß und Jo Goll
Deutschland 2012, 44 Minuten, FSK: LEHR

Am 7. Februar 2005 wurde die Deutsch-Kurdin Hatun Sürücü in Berlin in der Nähe ihrer Wohnung erschossen. In den Mord an der jungen Mutter waren drei ihrer Brüder verwickelt. Der jüngste von ihnen, Ayhan (18), gesteht später vor Gericht ein, seine Schwester umgebracht zu haben, um die „Ordnung“ der Familie wieder herzustellen. Er wird zu neun Jahren Haft verurteilt. Seine Brüder Mutlu und Alpaslan, verdächtigt den Mord gemeinsam mit Ayhan geplant und die Tatwaffe besorgt zu haben, werden zunächst freigesprochen, setzen sich später in die Türkei ab. Sie werden seit 2007 erneut mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Warum musste Hatun Sürücü sterben, mitten in Deutschland, in einer pluralistischen, offenen Gesellschaft? Die Dokumentation belegt: Das Leben, das die Familie Sürücü in Deutschland führte, hat mit Deutschland, wie wir es kennen, wenige Berührungspunkte. Es ist ein Leben nach konservierten traditionell patriarchalischen Regeln und Werten, ein Familienleben, in dem die Frauen nichts für sich entscheiden dürfen.

Ayhan Sürücü, Hatuns Bruder, steht ganz unter dem Einfluss seines älteren Bruders Mutlu, der erst während seiner Zeit bei der Bundeswehr zum an Fanatismus grenzenden streng gläubigen Muslim wird. Mutlu befürwortet bei seinem Interview in Istanbul die Steinigung einer Frau, die Unzucht begangen hat, also außerhalb der Ehe mit einem Mann Sex hatte. Zwar lebte die Familie Sürücü mehr als 30 Jahre in Deutschland, doch kulturell kam sie nie in Deutschland an. Ayhan hat, im Glauben, die „Ehre“ der Familie wiederherzustellen, seine Schwester umgebracht. Neben Hatuns Leben ist auch sein Leben zerstört. Die Familie Sürücü, in alle Winde zerstreut, existiert nicht mehr.

Ehrenmorde in Deutschland werden in der Kriminalstatistik nicht gesondert ausgewiesen. Eine im letzten Jahr erschienene erste Studie konnte in den Jahren zwischen 1996 und 2005 78 bekannt gewordene Fälle von Ehrenmord belegen. Das sind rund 12 Ehrenmorde jährlich. Ehrenmorde sind, statistisch gesehen, eine Marginalie in Deutschland, aber sie geschehen immer wieder.

 

 

 

Auszeichnung

„Verlorene Ehre – Der Irrweg der Familie Sürücü“ wurde 2011 mit dem „Prix Europa“ in der Kategorie
„Current Affairs“ (Aktuelles Zeitgeschehen) ausgezeichnet.

45,79 222,43  inkl. MwSt.

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Eignung: ab 14 Jahren, Klasse: 8-12/13, Erwachsene
Fächerbezug: Ethik, Politik, Religionslehre, Sozialkunde
Sachgebiete: 160 Ethik 16003 Werte und Normen 16005 Anthropologie 16001 Konflikte und Konfliktregelung -> 1600101 Familiäre Konflikte 340 Interkulturelle Bildung -> 34002 Interkulturelles Zusammenleben -> 3400205 Gesellschaft, Öffentlichkeit 480 Politische Bildung -> 48006 Individuum und Gesellschaft -> 4800601 Sozialisation, Verhalten
Autor/in der Materialien: Gabriele Blome
DVD Video-Ebene: Film in 11 Kapiteln, 10 Szenenbilder, Extrafilm „Das Leben ist wie ein Schwert“, Videoclip „Köln, Kalk, Ehrenmord“

DVD Rom-Ebene: Infos zum Film und den Materialien, Didaktisch-methodische Tipps, 3 Themenblätter, 7 Infoblätter, 7 Arbeitsblätter, 10 Szenenbilder, Themen A–Z, Medien- und Linktipps

Am 7. Februar 2005 wurde die Deutsch-Kurdin Hatun Sürücü in Berlin in der Nähe ihrer Wohnung erschossen. In den Mord an der jungen Mutter (…)

Produktbeschreibung

Dokumentation von Matthias Deiß und Jo Goll
Deutschland 2012, 44 Minuten, FSK: LEHR

Am 7. Februar 2005 wurde die Deutsch-Kurdin Hatun Sürücü in Berlin in der Nähe ihrer Wohnung erschossen. In den Mord an der jungen Mutter waren drei ihrer Brüder verwickelt. Der jüngste von ihnen, Ayhan (18), gesteht später vor Gericht ein, seine Schwester umgebracht zu haben, um die „Ordnung“ der Familie wieder herzustellen. Er wird zu neun Jahren Haft verurteilt. Seine Brüder Mutlu und Alpaslan, verdächtigt den Mord gemeinsam mit Ayhan geplant und die Tatwaffe besorgt zu haben, werden zunächst freigesprochen, setzen sich später in die Türkei ab. Sie werden seit 2007 erneut mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Warum musste Hatun Sürücü sterben, mitten in Deutschland, in einer pluralistischen, offenen Gesellschaft? Die Dokumentation belegt: Das Leben, das die Familie Sürücü in Deutschland führte, hat mit Deutschland, wie wir es kennen, wenige Berührungspunkte. Es ist ein Leben nach konservierten traditionell patriarchalischen Regeln und Werten, ein Familienleben, in dem die Frauen nichts für sich entscheiden dürfen.

Ayhan Sürücü, Hatuns Bruder, steht ganz unter dem Einfluss seines älteren Bruders Mutlu, der erst während seiner Zeit bei der Bundeswehr zum an Fanatismus grenzenden streng gläubigen Muslim wird. Mutlu befürwortet bei seinem Interview in Istanbul die Steinigung einer Frau, die Unzucht begangen hat, also außerhalb der Ehe mit einem Mann Sex hatte. Zwar lebte die Familie Sürücü mehr als 30 Jahre in Deutschland, doch kulturell kam sie nie in Deutschland an. Ayhan hat, im Glauben, die „Ehre“ der Familie wiederherzustellen, seine Schwester umgebracht. Neben Hatuns Leben ist auch sein Leben zerstört. Die Familie Sürücü, in alle Winde zerstreut, existiert nicht mehr.

Ehrenmorde in Deutschland werden in der Kriminalstatistik nicht gesondert ausgewiesen. Eine im letzten Jahr erschienene erste Studie konnte in den Jahren zwischen 1996 und 2005 78 bekannt gewordene Fälle von Ehrenmord belegen. Das sind rund 12 Ehrenmorde jährlich. Ehrenmorde sind, statistisch gesehen, eine Marginalie in Deutschland, aber sie geschehen immer wieder.

 

 

 

Auszeichnung

„Verlorene Ehre – Der Irrweg der Familie Sürücü“ wurde 2011 mit dem „Prix Europa“ in der Kategorie
„Current Affairs“ (Aktuelles Zeitgeschehen) ausgezeichnet.