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EIN SOMMER IN HAIFA
Spielfilm von Avi Nesher | Israel 2010 | 118 Minuten | FSK 6
Sommer 1968: In der ganzen Welt bricht die Jugend auf zu neuen Ufern, nur in Israel wünschen sich männliche Teenager nichts sehnlicher, als endlich zur Armee zu gehen. Es ist eine Zeit, in der die jungen Generation hier wie dort unbequeme Fragen stellt. Ähnlich wie im Berlin, München oder Hamburg des Jahres 1968 spricht in der Hafenstadt Haifa niemand über den Holocaust. Die Opfer schämen sich offensichtlich, weil sie im Gegensatz zu Millionen Liedensgenossen überlebt haben. Und sie könnten unmöglich ihr neues Leben durchstehen, wenn sie das Erlebte nicht verdrängen würden. Für die junge Generation hat das ähnliche Kosequenzen wie im Deutschland der Täter: überall nur Schweigen und abwehrende Gesten, wo doch mit Händen zu greifen ist, dass etwas nicht stimmt.
Auch Arik möchte mehr über die Vergangenheit wissen. Weil er von seinem Vater nichts erfährt, ist er umso neugieriger, als er Yankele Braid kennenlernt, einen rätselhaften Ehevermittler. Dieser kennt Ariks Vater aus Kindertagen und ist nach dem Holocaust ebenfalls in den Nahen Osten ausgewandert. Er bietet dem Sohn einen Job als “Detektiv” an. Arik soll potentielle Ehekandidaten ausspionieren und herausfinden, ob sie es auch wirklich ernst mit der Liebe meinen. Das eröffnet dem jungen Mann eine völlig neue Welt, in der er zwar nur wenig über den Holocaust, dafür aber vieles über die Liebe, das Leben und das Erwachsenwerden erfährt.